Neue Regelungen für den Arbeitsschutz, Prävention gegen digitalen Stress, Neues Gesetz gegen den Fachkräftemangel, wichtige Urteile für die Interessenvertretung
Liebe Kolleg*innen,
in unseren Seminaren für die gesetzlichen Interessenvertretungen weisen wir immer wieder darauf hin, dass es nicht ausreicht, sich „nur“ in den jeweiligen Gesetzen der Interessenvertretung (z. B. Betriebsverfassungsgesetz oder Personalvertretungsgesetze) zurecht zu finden und deren Inhalten zu kennen, sondern auch die anderen Arbeitnehmer*innenschutzrechte zu kennen und auch hier Änderungen zu beachten.
Die gesetzlichen Interessenvertretungen müssen alle Regelungen, die das Arbeitsleben mittelbar und unmittelbar betreffen, im Blick haben und darauf achten, dass diese umgesetzt werden.
Ein gutes Beispiel ist hierbei, dass der Ausschuss für Mutterschutz eine erste Regel zur Gefährdungsbeurteilung im Bereich des Mutterschutzes veröffentlicht hat. Diese Regel bringt die allgemeine Grundlage zur Gefährdungsbeurteilung des Arbeitsschutzgesetzes und die Regelungen aus dem Mutterschutzgesetz zusammen. Hier zeigt sich ganz deutlich, dass es wichtig ist, dass die gesetzlichen Interessenvertretungen diese verschiedenen Verknüpfungen erkennen müssen. Nur so ist es möglich darauf zu achten, dass die Arbeitnehmer*innenschutzgesetze richtig umgesetzt werden.
In unseren Seminaren lernen Sie nicht nur die einzelnen gesetzlichen Vorgaben kennen, sondern lernen auch diese in den richtigen Zusammenhang zu setzen. So sind Sie als Mitglied einer gesetzlichen Interessenvertretung in der Lage, Ihr Amt vollumfänglich auszuüben.
In unserem heutigen Newsletter informieren wir Sie bzw. geben Ihnen Hinweise zu: Veränderungen und neue Erkenntnisse im Arbeitsschutz, Gesetz zur Bekämpfung des Fachkräftemangels, Seminarhinweise und wichtige Urteile für die Interessenvertretungen.
Mutterschutz - Neue Regel für Gefährdungsbeurteilung zum Mutterschutz
Der Ausschuss für Mutterschutz (AfMu) hat die erste Regel zur Gefährdungsbeurteilung im Bereich des Mutterschutzes veröffentlicht. Sie soll Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber dabei unterstützen, die mutterschutzrechtliche Gefährdungsbeurteilung durchzuführen und Schwangere und stillende Frauen bestmöglich zu schützen.
Die Durchführung der mutterschutzrechtlichen Gefährdungsbeurteilung ist Teil der allgemeinen Beurteilung der Arbeitsbedingungen nach § 5 Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG). Durch die Verknüpfung wird eine effektive und effiziente betriebliche Durchführung der Gefährdungsbeurteilung ermöglicht. weiterlesen….
Digitaler Stress - Ständig neue IT-Tools, Angst vor Überwachung
Unterbrechungen, Informationsflut, Multitasking, gläserne Beschäftigte: Das alles setzt Beschäftigte unter Stress. Der Umgang mit immer neuen Tools und Software ist nebenbei zu stemmen. In »Gute Arbeit« 6-7/2023 erklärt Mattias Ruchhöft, wie psychische Belastungen entstehen, kumulieren und wie man dagegen vorgeht. weiterlesen….
Arbeitsschutz - Hautkrebs - Schutz vor UV-Strahlung ist ein »Muss«
Von der Berufskrankheit (BK) heller Hautkrebs sind vor allem Beschäftigte betroffen, die oft und länger im Freien arbeiten. Eine BK verlangt intensive Beratung und wirksame Präventionsmaßnahmen am Arbeitsplatz. »Gute Arbeit« sprach mit Dr. Anette Wahl-Wachendorf (BG BAU) und Gerhard Citrich (IG BAU) über Gefährdungen und die Prävention. weiterlesen..
Seminarhinweis zum Thema
Passend zum Thema haben wir noch in diesem Jahr Seminare zum Arbeits- und Gesundheitsschutz im Angebot. Das Seminar „Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit - ohne geht es nicht“ findet noch in diesem Herbst statt. Die Ausschreibung finden Sie hier….
Wir freuen uns auf Ihre Anmeldungen.
Neue Arbeitswelten – Desk Sharing
In anderen Ländern schon lange gelebte Praxis – Desk Sharing. In Deutschland, so scheint es, ist es nach der Pandemie wieder ein Thema in den Betrieben und Dienststellen. Die fortgeschrittene Digitalisierung und die Möglichkeiten des Arbeitens im Homeoffice, aber auch die gestiegenen Energiekosten und Raumnot, lassen die Arbeitgeber über neue Raumkonzepte und Arbeitsplatzgestaltung nachdenken. Hier wird sich viel verändern.
Damit auch die gesetzlichen Interessenvertretungen gut auf diese Änderungen reagieren können und wissen, wo die Fallstricke sind und worauf zu achten ist, bieten wir ein Online-Tagesseminar zu diesem Thema an.
Unsere Referentin, Katrin Augsten (Anwältin für Arbeitsrecht aus Regensburg), wird dabei nicht nur die arbeitsschutzrechtlichen Aspekte eingehen, sondern auch die psychosozialen Auswirkungen von Desk Sharing beleuchten. Wir erläutern die Mitbestimmungs- und Mitwirkungsrechte der gesetzlichen Interessenvertretungen und geben Empfehlungen für die Umsetzung von Desk Sharing-Konzepten. Weitere Informationen und die Möglichkeit der direkten Anmeldung finden Sie hier….
Neues Gesetz: Ende des Fachkräftemangels?
Die im Juni 2023 beschlossene Reform soll es Fachkräften von außerhalb der EU ermöglichen, unbürokratisch und schnell nach Deutschland einzuwandern. Doch was genau verändert sich? Was gilt es für Betriebsräte zu beachten? Von Paula Aguilar Sievers.
Der Fach- und Arbeitskräftemangel macht deutschen Unternehmen und Beschäftigten zu schaffen: zuletzt meldete die Agentur für Arbeit im Mai 2023 767.000 offene Stellen; im Jahr 2022 seien insgesamt rund 1,98 Millionen Stellen offengeblieben. Besonders spürbar ist der Mangel in technischen und sozialen Berufen. weiterlesen…
Interessante Urteile für die gesetzliche Interessenvertretung:
LAG-München - Kündigung wegen Faschismusvergleichs ist wirksam:
Die Stiftung Bayerische Gedenkstätten hat einer Referentin für Rundgangführungen in der KZ-Gedenkstätte Dachau zu Recht gekündigt. Diese hatte 2022 auf einer Demonstration gegen Coronamaßnahmen dem Staat faschistoide Tendenzen, weiter…
LSG Hessen - Rehabilitation - Anspruch auf Übergangsgeld während Reha-Maßnahme:
Der Anspruch auf Übergangsgeld setzt u. a. voraus, dass die Berechtigten unmittelbar vor einer stationä-ren Reha-Maßnahme Arbeitslosengeld bezogen und Rentenversicherungsbeiträge geleistet haben. Die Bedingung ist auch erfüllt, weiter…